Auch im Suzuki GSX ff 1000 Cup geht es nun in die heiße Phase

2003
IDM

Auch im Suzuki GSX ff 1000 Cup geht es nun in die heiße Phase...

..Leider aber mit schweren Unfällen, wie Raimund Schaffer am Freitag im freien Training. Sein Sturz endete mit einem komplizierten Handgelenks- und einem offenen Schlüsselbeinbruch. Ebenso musste Dirk Walther mit Rippenbrüchen im Krankenhaus aufgenommen werden. Am Samstag waren dann die Piloten die ersten, die zur Zeitenjagd auf den Eifelkurs fuhren. Mit sofortiger Wirkung wird im Cup ein neuer Vorderrad Reifen von Michelin eingesetzt. Statt des bisher verwendeten vom Typ M2 kommt nun der neuentwickelte S2 zum Einsatz.

Das Training war noch nicht mal 5 Minuten alt, da fehlte der Cup Leader, Michael Peh. Er musste in seiner 2. fliegenden Runde von der Suzuki in den Kies. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken, Pilot aber unverletzt. Die provisorische Pole holte sich Stephan Steinebach (Suzuki Stefan Schmidt). Eine knappe halbe Sekunde hatte er Vorsprung vor dem Dresdner Racepool Starter Steve Mizera. Der im Cup führende Peh (Franks Autowelt) war nicht qualifiziert. Das war schon eine kleine Sensation.

Am Zelt des Teams wartete man vergebens auf den Antransport der havarierten Suzuki. Die hatte man an der Unfallstelle schlicht und einfach vergessen und an die Leitplanken gelegt! Nun begann für die beiden Mechaniker, den Teamchef und den Fahrer eine hektische Zeit, denn es blieben keine 3 Stunden mehr bis zum 2. Zeittraining. Mit vereinten Kräften schafften sie es rechtzeitig. Steinebach konnte sich noch einmal um 0,2 Sekunden verbessern und holte 1:33,5 min schaffte er sich ein Polster von 0,35 sec. vor Michi Peh.

Der Saupsdorfer stellte seine lädierte Suzuki auf Startplatz 2 vor Bernd Kirchner (Speer Racing) und Steve Mizera. Er konnte seine Zeit vom ersten Training leider nicht verbessern. Rene Tänzer (Hoffmann Racing) auf Startplatz 5 war der letzte Pilot, der noch unter einer Sekunde Rückstand hatte. Die Qualizeit schafften alle 42 angetretenen Piloten. Den besten Start im Rennen legte, eigentlich wie üblich in der Saison, der Dresdner Mizera hin. Gar nicht gut weg kam der PoleSetter Steinebach. Er blieb förmlich auf seinem Startplatz kleben.

Deshalb musste Tänzer auch den Gashahn wieder zudrehen, um ihn nicht umzufahren. Mizera kam mit einem kleinen Vorsprung auf eine 4-köpfige Verfolgergruppe aus der ersten Runde. Am Anfang sah es auch nach einer Soloflucht aus, bei den Verfolgern wurde man sich am Anfang nicht einig, wer denn nun die Pace setzt. Aber zu Rennmitte hatte man das Problem auch geschafft und den Führenden eingeholt. Jetzt begann ein sehenswerter Kampf um die Plätze. Steinebach, Kircher, Peh, Mizera und Schiller, in jeder Kurve war die Reihenfolge anders.

Die letzte Runde musste die Entscheidung bringen. Und genauso war es, als Erster verbremste sich Mizera in der Startkehre und fiel dabei an das Ende der Gruppe zurück. Vor der letzten Schikane vor Start und Ziel lag Kircher vor Peh und Steinebach. Speer Pilot Bernd Kircher: Nach den Rutschern der Konkurrenten fuhr ich als Erster auf die Schikane zu. Ich habe die ganz innen angebremst, um den Gegnern keine Chance zu geben.

Leider habe ich nicht an Michi (Peh) gedacht. Ich hätte nie gedacht, dass er mich außen herum überholen wird. Durch die Zielkurve bis zur Zielflagge hat es leider nicht mehr gereicht. Michi hat mich einfach überrumpelt, ich bin trotzdem froh über den ersten Podestplatz und dann gleich auf 2. Zur Siegerehrung erschien der IDM Sprecher Bernd Fulk mit seinem Tropenhelm. Samstagabend sagte er mir 3 Fälle, wo er ihn aufsetzen werde.

Gleich im ersten Rennen trat so einer auf. Natürlich musste er den Drittplatzierten nach der Sektdusche fragen, was es damit auf sich hat, denn noch am Vorabend hatte der Pole-Mann laut verkündet, sich vom Alkohol fernzuhalten, nicht mal 12 Stunden später gab es schon wieder Sekt, aber den hatte er sich auch redlich verdient. Peh strahlte und zeigte die Kämpferfaust, als er auf dem obersten Podest Platz nahm. Er hatte auch allen Grund zu lachen, immerhin ist das seit den letzten drei Rennen sein Stammplatz.

Als Zugabe sei noch erwähnt, dass Peh auch wieder die schnellste Rennrunde drehte, mit 1:32,95 min. Der Start war nicht ganz optimal, am Anfang waren wir uns nicht so richtig einig, um Steve sofort einzuholen. Als wir dann dran waren merkte ich, dass heute ein Davonfahren fast unmöglich ist. So habe ich geschaut, was alle so für Linien fahren. Das war aber sehr müßig, da alle um jede Kurve fighteten. Als sich Steve verbremste dachte ich nur, 'probier den Kircher zu knacken’. Es hat wunderbar geklappt. Dann hieß es nur noch am Kabel ziehen, damit er auf den letzten Metern nicht noch vorfährt

Enttäuscht über Platz 5 war Mizera: Ich hatte 2 Rutscher in der Querspange, dann der Verbremser, der Hinterreifen baute keinen richtigen Grip auf.“ Auch Karl Heinz Hennemann war sauer: Du kannst ruhig schreiben, der Hennemann ist zu schwer. Ich sollte 15 Kilo abnehmen, aber da gehe ich lieber angeln. Mit Platz 9 war Rene Tänzer nach dem Trainingsergebnis auch nicht zufrieden. Seine ersten Punkte holte Thomas Loeser (Posselt Racing), er hatte ja bereits beim Saisonauftakt einen Riesencrash.