Die Basis für den stärksten Seriencup der Welt!

08.2003
SPEED

Die Basis für den stärksten Seriencup der Welt!

Text: Steve Mizera,
Foto: racepool

Bei der 24-Stunden WM in Oschersleben 2002 kneteten wir erfolgreich die GSX-R1000 Modell 2002. Wie viel mehr kann die Neue?

Als ich das 1. Mal mit einer russischen IL 62 abhob, war mir genauso schwindlig, wie nach den ersten scharfen Runden auf der Rennstrecke im kroatischen Rijeka beim Frühjahrstraining von Bike-Promotion aus Gera. Das Waffengesetz wurde verschärft, aber die Rakete GSX-R1000 bleibt käuflich!? Ein deutliches ready for take-off, was uns da Suzuki hinstellt.

Die Silhouette wurde schlanker und dynamischer. Man erkennt auf Anhieb, dass hier nicht nur ein Farbwechsel stattfand. Nach nur zwei Erfolgsjahren schon wieder Kohlen nachlegen, geht das?

Schon beim ersten Aufsitzen und Spielen im Stand scheint einiges besser zu passen. Die Warm Up-Runden sind vertrauenserweckend. GAS...!!! Der schwarz pulverbeschichtete Rahmen macht seine Sache im überarbeiteten Fahrwerk absolut ordentlich. Die Neue ist auf Anhieb handlicher und lässt sich direkter mit weniger Kraftaufwand in die Foken lenken.

Das etwas behäbige Benehmen vom Vorgängermodell haben die Ingenieure völlig abgestellt. Die Gabel arbeitet spürbar direkter. Auch das hintere Serienfederbein hält dem Rennstreckenstress lange stand. Neben dem leistungsfähigeren Einspritzrechner, der die nun vierstrahligen Einspritzdüsen noch feiner stäuben lässt, wurden auch dünnwandigere Nockenwellen und eine leichtere Ausgleichswelle in den Motor verpflanzt. Pumpverluste werden durch neue Ausgleichsbohrungen im unteren Bereich der vier Zylinder komprimiert. Optimaler platzierte Lufteinlässe sowie der voluminöse Auspuff mit U-Kat erleichtern dem Kraftwerk das Ein- und Ausatmen.

Vier PS mehr verspricht Suzuki ab Werk. Offensichtlich spürbar ist dieser Leistungszuwachs kaum, da der Alten mit 160 PS nicht wirklich Leistung fehlte. Die neue GSX-R 1000 schießt scheinbar trotzdem schneller durch den Drehzahlgarten. Am meisten war ich aber auf die leichteren, radial verschraubten Bremssättel mit jeweils vier Einzelbelägen gespannt. Gewichtsersparnis und verringerte Kreiselkräfte bringen die neuen von 320 auf 300 Millimeter geschrumpften Bremsscheiben.

Der Biss kam mehr durch Handkraft und der Druk-kpunkt wanderte mir noch ein bisschen zu viel hin und her. Aber nach dem Anbringen einer Stahl-flexleitung, Racingbremsflüssigkeit und anderen Bremsbelägen hatten wir das Problem gelöst. Man braucht ja ohnehin nur noch eine Leitung ändern, da beide Bremssättel vom Werk aus schon mit einer Stahlflexleitung verbunden worden sind.

Auch dank dem stabileren Chassis und dem schmaler gewordenen Tank lenkt sich dieses Geschoss stabil und kontrolliert durch alle Kurven. Es fühlt sich alles moderner an. Was es hier ab Werk beim Suzi-Händler zu kaufen gibt, ist Ra-cingperformance pur. Nur der Spitzensport braucht noch Schärferes. Selbst der GSX-R1000 Cup kommt mit relativ wenigen Modifikationen aus und wird den Zeiten der superteuren High-Tech-Racer kaum hinterher hängen.