IDM Eurospeedway Suzuki Cup

2003
unbekannt

IDM Eurospeedway Suzuki Cup

Auf dem Lausitzring wurde von den beiden Führenden des Cups ihr Heimrennen ausgetragen. Der Cupführende Michael Peh (Franks Autowelt) aus Saupsdorf und der Zweite, Steve Mizera (Racepool) von Dresden bezeichnen den Lausitzring als Heimrennstrecke. Entsprechend viele Fans kamen, um ihren Favoriten anzufeuern.

Für die Fahrer, welche sich beide einer Doppel-bzw. Dreifach-Belastung am Wochenende stellten, geht es ja um den Gesamtsieg und somit um die Chance, beim diesjährigen Suzuki GSX-R-Weltfinale an den Start zu gehen. Dieses Highlight wird im Rahmen des letzten Superbike WM Laufes ‘03 in Magny Cours ausgefahren. Vom 17.-19.10. wird einer der beiden Deutschland mit den jeweils besten Suzuki-Fahrern der Superbike und Supersportklasse vertreten.

Michi Peh kam mit einem Punktepolster von 19 Punkten in die Lausitz. Er dominierte die letzten 3 Rennen in einer beispiellosen Weise, denn er gewann die letzten 3 Rennen in Serie. Eben diese Serie wollte der Dresdner und auch noch ein paar andere nun endlich stoppen und bliesen zum Gegenangriff. So mancher nutzte die kurzfristigen Testfahrten an Mittwoch und Donnerstag vor dem ersten offiziellen DMSB-Testtag am Freitag. Peh verlegte in dieser Zeit Straßenpflaster, denn er arbeitet als Straßenbauarbeiter.

Samstag hieß es früh aufstehen für die Teilnehmer des Suzuki Cups, denn ihr erster Trainingsturn startete 8.00 Uhr. Nach der 25 min.-Trainingszeit stand der Mann von Franks Autowelt“ auf der provisorischen Pole. Peh hatte dem Rest des Feldes eine satte Minute aufgebrummt, und dabei nicht mal die ganze Trainingszeit ausgenutzt! Zweiter war Mizera, vordem LuxemburgerWillemsen und dem alten Haudegen Hennemann.

Danach Kircher, Steinebach und Täzer. Für den Lampertswalder vom Team Hoffmann Motors Meißen zählt der Lausitzring ja auch als Heimrennen. Nach einer Kaffeepause von knapp 30 min stieg der Leader Peh auf sein Superbike. Sein ärgster Verfolger Mizera hatte für seinen 2. Auftritt knapp 2 Stunden Pause, dann waren die Supersportler dran. Kurz nach 12 dann für alle die entscheidende 2. Sitzung.

Es dauerte lange, bis die Zuschauer den Saupsdorfer Michi Peh zu Gesicht bekamen. Er war nur für insgesamt 4 Runden auf der Strecke, knackte aber als Einziger die Schallmauer von 1:47. Mit 1:46.640 sogar sehr komfortabel. Stephan Steinebach (Suzuki Stefan Schmidt) erkämpfte sich Platz 2 in der Startaufstellung noch vor Steve Mizera und Leonhard Schiller. In Reihe 2 dann Hennemann, Taenzer, Willemsen und Kircher. Startplatz 14 für den Spremberger Thomas Hübner, der ja wirklich vor den Toren“ des Eurospeedways wohnt.

Sonntagmorgen sah man zunächst einen strahlenden blauen Himmel. 42 Fahrer stellten sich dem Starter. Den besten Start erwischte wie so oft in dieser Saison der Dresdner Mizera. Ihm dicht auf den Fersen waren Steinebach und Peh. Diese 3 setzten sich rasch von dem übrigen Fahrerfeld ab. Jeder der 3 konnte mal Führungsluft schnuppern. Als erster löste Peh Mizera an der Spitze ab. Aber Steinebach wollte auch auf den Platz an der Sonne.

Ein packender Dreikampf, welcher bis zur letzten Runde dauerte. Dort knallte Steinebach dem Cupleader nämlich ins Heck bzw. Auspuff. Beide blieben dabei sitzen und Peh sogar auf seinem 2. Platz. Steinebach musste einen weiteren Bogen fahren und verlor den Anschluss. Diese Attacke kostete ihm einen Platz auf dem Podest. Den 3. Platz sicherte sich der Zweitplatzierte vom Nürburgring, Bernd Kircher (Speer Rating). Derweil kam es zum wohl spannendsten Zieleinlauf in dieser Saison, denn buchstäblich in der letzten Kurve zog Peh am total überrumpelten Mizera vorbei und sicherte sich mit 0,1 sec. Vorsprung den 4. Sieg in Folge!

Ich war total überrascht, ich hätte nie gedacht, dass Michi an dieser Stelle zur Attacke bläst“ ärgerte sich der Racepool Fahrer über den entgangenen Sieg. Auf der anderen Seite die hellste Freude. Ob nun bei der Oranjes“ Fraktion des Speed-freak-Fanclubs“ oder all den Teammitgliedern von Franks Autowelt Racing Team. Der Seriensieger wurde gefeiert. Ich kann es selbst kaum glauben.

Eigentlich hatte ich mir schon eine Stelle ausgeguckt, wo ich Steve angreifen wollte, aber da kam der Rempler von Steinebach dazwischen. Die nächsten Kurven fuhr Steve totale Kampflinie. Da habe ich dann bis zur letzten Stelle gewartet und es hat geklappt. Ich bin total happy, nach so einem geilen Rennen ganz oben auf dem Podest zu stehen.“

Stephan Steinebach, im Ziel als 5. hinter Peter Kraft abgewunken, kam sofort zu Peh und entschuldigte sich artig für den Rempler. Nach dem Fastcrash musste ich eine weite Linie holen. Schade um den Podestplatz. Es war ein sehr intensives Rennen. Mit viel Glück konnte ich noch vor Henne ins Ziel fahren.“ Rene Tänzer kam nicht über Platz 8 hinaus. Eine aufsteigende Formkurve sieht man bei Thomas Loeser (Posselt Racing). Nach seinem schweren Sturz bei der 1. IDM Veranstaltung auf dem Sachsenring fuhr er nun bereits das 2. Mal in die Punkte, Platz 11. Gleich dahinter kam der Suzuki-Händler und ehemaliger MZ Cup-Fahrer Thomas Hübner zu seinen 3 Punkten der Saison.

Den letzten Punkt holte sich Marco Apel. Der stand eine Woche vorher bei den 24 h von Oschersle-ben auf dem Podium. Auch beim Dresdner Alex Michel scheint der Knoten geplatzt zu sein. Nachdem er als Gaststarter im Chaosrennen Superbike am Samstag auf Platz 15(1) fuhr, überquerte er nun an 17. Stelle den Zielstrich. Letztes Jahr startete er noch beim MZ Cup. Das ist ein gewaltiger Unterschied zur 1000er. Nun blicken alle ganz gespannt nach Oschersleben. Macht Michi Peh dort den Sack zu? Oder kann Steve die Entscheidung noch bis zum letzten Rennen offen halten? Wir werden sehen.